- Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege 2007 -
Barockes Gutshaus mit Wirtschaftsflügel von 1765, in der Gemeinde Morschen.
Instandsetzung und Umbau des Wohnhauses und des Wirtschaftsflügel zum Hotel und Restaurant
Planung, Ausschreibung, Bauleitung, Innenausstattung
Bauherr: Privat Hotel
Poststation zum alten Forstamt
Nürnberger Landstraße 13
34326 Morschen/Altmorschen
Telefon (05664) 93930
Im Norden Hessens, in der Nähe des Nationalpark Kellerwald, befindet sich in der Gemeinde Morschen der barocke Gutshof Hotel Poststation zum Alten Forsthaus.
Nach wechselvoller Geschichte des zweiflügeligen Fachwerkhofes, mit Nutzung als Wohnhaus und Poststation, als „Forstmeister- Dienstgehöft“ und Forstamt wurde das Anwesen in den Jahren 2002 bis 2003 zum Hotel mit Restaurant umgebaut.
Bei der Instandsetzung und dem Umbau der stark sanierungsbedürftigen Anlage zu einem modernen Hotel wurde großer Wert auf die Erhaltung der vorhanden räumlichen Gliederung der Ausgestaltung aus dem 18. Jahrhundert und dem historischen Erscheinungsbild der Gesamtanlage gelegt.
Die Fachwerkkonstruktion aus Eiche und die mit Lehm ausgefüllten Wände und Decken wurden behutsam repariert und mit den gleichen Materialien erneuert.
Holzfußböden wurden freigelegt, Stuckdecken ergänzt und die Dachflächen teilweise mit vorhandenen alten Dachziegeln neu eingedeckt.
Die Wände sind aus Lehm gemauert und mit Kalkfarben gestrichen. Die Holzfußböden sind mit natürlichen Ölen und Wachsen gepflegt.
Die betont zeitgenössische Ausstattung wurde mit wertvollen historischen Einzelmöbeln ergänzt.
Selbst die Tapeten aus 2 Jahrhunderten konnte durch Unterstützung des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen weitgehend erhalten, restauratorisch gesichert und dokumentiert werden.
Den Anforderungen eines modernen Hotelbetriebes mit Restaurantküche wurde, neben dem Einbau von Duschbädern und moderner Technik, durch Hinzufügung eines eingeschossigen Küchen- und Technikanbaues in zurückhaltender aber moderner Formensprache entsprochen.
Neben einem zweiten Gastraum verfügt das Restaurant über einen großzügigen Restaurantgarten mit altem Laubbaumbestand in sonniger Lage.
In enger Abstimmung mit den Auftraggebern und Unterstützung durch die zuständige Konservatorin des Landesdenkmalamt konnte der ländliche aber repräsentative Charakter des ehemaligen Gutshofes behutsam den Erfordernissen einer modernen Hotelnutzung angepaßt werden.